Kinder auf dem Weg zur Schriftlichkeit

Kinder auf dem Weg zur Schriftlichkeit

Sprecher: Petra Gretsch

 

Titel: Kinder auf dem Weg zur Schriftlichkeit -- Bausteine der Early Literacy

Abstract:

Dieser Beitrag untersucht den Zusammenhang von grundlegenden Literacy-Fertigkeiten und der Entwicklung narrativer Fähigkeiten. Was die hier zugrundegelegte Konzeption von Literacy betrifft, folgt diese einer gängigen Literacy-Auffassung nach Strickland & Riley-Ayers (2007), welche die folgenden Bereiche umfasst:

• oral language (vocabularly, listening)

• alphabetic code (phonological awareness und knowledge about the alphabet)

• print (knowledge about print, understanding about print and about print’s use)

Die narrativen Fähigkeiten wurden mittels eines Bilder-Geschichten Impulses erhoben (Versprachlichung einer Bilderfolge).

Wie entwickeln sich die Fähigkeiten des Kindes, selbst Geschichten (nach-) zu erzählen, im Vergleich zu seinen Literacy-Kompetenzen? Nun liegt die Annahme nahe, dass die Entwicklung narrativer Fähigkeiten und grundlegender Literacy-Fähigkeiten unmittelbar korrelieren. Die vorzustellende empirische Untersuchung (Sauerborn-Ruhnau, i.V., Gretsch/Sauerborn-Ruhnau i.E.) beleuchtet in einer kombinierten Längs- und Querschnittsschnittstudie (N = 76; 3 Zeitpunkte) einen möglichen Zusammenhang dieser Fähigkeiten näher und kann für das Gros der Daten diesen bestätigen. Dennoch weisen die Daten insgesamt eine große Streuung auf mit distinkten Ausreißern in verschiedene Richtungen. Auf der einen Seite gibt es Kinder mit hohen Kompetenzen im Bereich episodischer Erzählungen, die in den vielschichtigen Literacy-Test jedoch eher unterdurchschnittlich abschneiden; auf der anderen Seite finden sich Literacy-starke Kinder, die in den Erzählungen nur ein niedriges Niveau erreichen. Der Beitrag lotet dazu die (empirischen) Grenzen der näher zu qualifizierenden Korrelationshypothese näher aus.