Interkulturelle Literaturwissenschaft

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Dich interessiert, wie die deutschsprachige Literatur interkulturelle Begegnungen inszeniert? 

Du willst wissen, mit welchen literaturwissenschaftlichen Zugängen solche Phänomene analysiert und interpretiert werden können? 

Dann schau Dir die Interkulturelle Literaturwissenschaft am IDF an: Unser Interesse gilt neben Klassikern wie Goethe und Schiller besonders Autorinnen und Autoren, die von interkulturellen Erfahrungen erzählen. 

Was ist Interkulturelle Literaturwissenschaft?

Interkulturelle Literaturwissenschaft untersucht Prozesse der Begegnung von und des Austauschs zwischen Kulturen in literarischen Texten. Sie beschäftigt sich mit Erfahrungen des ‚Fremden‘ und des ‚Anderen‘, der Konstruktion von Selbst- und Fremdbildern, Inszenierungen von Identität und Thematisierungen von Heimat(losigkeit) und Zugehörigkeit sowie mit Erzählungen von Migration und Möglichkeiten literarischer Erinnerung.

Damit sensibilisiert die Interkulturelle Literaturwissenschaft zugleich für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen in einer zunehmend global vernetzten Welt. 

Wie kann ich Interkulturelle Literaturwissenschaft am IDF studieren?

Interkulturelle Literaturwissenschaft wird am IDF im Rahmen des Bachelorstudiengangs „Germanistik im Kulturvergleich“ angeboten.

Der BA Germanistik im Kulturvergleich 

  • kann mit einem literaturwissenschaftlichen oder einem sprachwissenschaftlichen Schwerpunkt studiert werden 
  • kann als Hauptfach (75%), als 1. und 2. Hauptfach mit je 50% oder als Begleitfach (25%) studiert werden 
  • kann im 75%-Profil unter Berücksichtigung beider Fachrichtungen studiert werden. 
  • kann im Sommersemester und im Wintersemester begonnen werden
  • enthält neben den fachwissenschaftlichen Modulen einen berufsorientierenden Bereich aus der Didaktik des Deutschen als Fremd- und Zweitsprache oder aus der interkulturellen Kommunikation
  • steht deutschen und internationalen Studierenden offen.

 

Was kann ich damit machen?

  • Studium in einem weiterführenden literatur- oder kulturwissenschaftlichen Masterstudiengang
  • Arbeit als Sprachassistent*in an Hochschulen im In- und Ausland (z. B. DAAD)
  • Lehrberufe im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache 
  • Tätigkeiten in Institutionen des Sprach- und Kulturaustauschs (z. B. Goethe-Institute, Stiftungen) 
  • Arbeit in Verlagen und Redaktionen (Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, online-Medien) 
  • Tätigkeiten in international agierenden Unternehmen, Agenturen und Institutionen (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Referententätigkeit) 
  • Beratungs- und Entwicklungstätigkeiten in den Bereichen PR, Kommunikation und interkulturelles Kommunikationsmanagement 
  • Tätigkeiten im Bereich der Internationalisierung deutscher Hochschulen 

Unsere Stärken

  • Akzent auf interkultureller Literaturwissenschaft und Komparatistik innerhalb der Fachdisziplin Germanistik 
  • Einbettung in kulturwissenschaftliche Fragestellungen
  • internationale Studierendenschaft (etwa die Hälfte der Studierenden kommt aus dem Ausland)
  • Vernetzung und Kooperationen mit Universitäten weltweit
  • intensive Betreuung in kleinen Lerngruppen
  • lebendiges Institutsleben 
  • Aktivitäten jenseits des Curriculums: Interkulturelle Studierendenzeitschrift „Mosaik“, Exkursionen in Literaturarchive, Bibliotheken und zu literarischen Orten, Internationale Theatergruppe IDeFix 

Exemplarische Lehrveranstaltungen

Das Proseminar „Der Blick von Deutschland auf China und wieder zurück in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur“ (WS 2022/23) widmet sich der Frage, wie die Literatur die Veränderungen des Blicks auf Gast- und Heimatland verhandelt, wenn man längere Zeit im Ausland lebt. 

Das Proseminar „Flucht und Migration in der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur“ (WS 2022/23) diskutiert rezente Romane, die sich mit den Folgen von Krieg, Vertreibung und Migration sowie den damit zusammenhängenden alltäglichen sozialen, sprachlichen oder ethischen Herausforderungen auseinandersetzen. 

Das Proseminar „Berlin in den Zwanziger Jahren in interkultureller Sicht“ (SS 2022) macht mit Romanen von Irmgard Keun, Vicki Baum, Sabahattin Ali und Christopher Isherwood bekannt, die Berlin als krisengeschüttelte Metropole zeigen, hinter deren glänzender Kulisse sich politische Verwerfungen und ein tiefer sozialer Wandel in der Arbeitswelt und in den Geschlechterbeziehungen anbahnt. 

Was wird am IDF erforscht?

Die literaturwissenschaftliche Forschung am IDF ist breit gefächert; Schwerpunkte bilden interkulturelle Fragestellungen (z.B. internationale Kinder- und Jugendliteratur, interkulturelle Konstellationen auf der Bühne des 18. Jahrhunderts) und komparatistische Themenfelder (‚Heidelberger Moderne‘, Kriegslyrik, Schlüsselliteratur). Daneben wird etwa auch zu Stoffgeschichte und Thematologie, Georg Lukács und dem Verhältnis von Fakten und Fiktionen geforscht.