Projekte

Abgeschlossene und laufende Drittmittelprojekte

Teilprojekt „Online-Tutoring“

Das Teilprojekt hat zum Ziel, das „digitale Rückgrat“ von Deutsch für den Schulstart zu vervollständigen. Die Fortbildungen, die neben der Sprachstandsfeststellung und den Fördermaterialien die dritte Säule des Förderkonzeptes darstellen, sollen im Rahmen dieses Teilprojektes digitalisiert werden: Sämtliche Fortbildungsinhalte sollen in Form von Kurzvideos und weiteren digitalen Formaten aufbereitet und über digitale Plattformen zur Verfügung gestellt werden, um die Professionalisierung von Förderkräften auf eine niedrigschwellige und asynchrone Weise zu ermöglichen. Parallel dazu sollen im Rahmen dieses Teilprojektes in regelmäßigen Abständen synchrone Online-Veranstaltungen durchgeführt werden, die über das Förderkonzept von Deutsch für den Schulstart (mit besonderem Schwerpunkt auf den digitalen Formaten) informieren und einen Ort für den Austausch und für Rückfragen bieten.
Projektlaufzeit Oktober 2023 bis September 2025.

 

Teilprojekt Digitale Diagnostik „Diagnostik - Narration und Akkusativ“

Im Rahmen des Teilprojektes DfdS digital ist eine Sprachstands-App entstanden, mit der der Sprachstand von Kindern im Elementarbereich digital erfasst und durch automatische Analyse ausgewertet wird. Diese Sprachstandsermittlung dient dem Zweck, den Fördereinstieg in die Förderung von Deutsch für den Schulstart auf Grundlage des aktuellen Sprachstandes eines Kindes zu bestimmen, sodass die Kinder in der Förderung ein sprachliches Angebot erhalten, von dem sie optimal profitieren.

Im Rahmen des neuen Teilprojekts „Diagnostik - Narration und Akkusativ“ wird nun an der Erweiterung des Basisverfahrens um den Kompetenzbereich Akkusativ gearbeitet. Gleichzeitig wird die Sprachstands-App um den Bereich der Erzählfähigkeit erweitert: Wie gut ist die Fähigkeit des Kindes ausgeprägt, mikro- und makrostrukturelle Merkmale einer wohlgeformten Narration im Deutschen in seiner Produktion zu berücksichtigen? Auch hier wird die Entwicklung eines digitalen Erhebungstools mit automatischer Auswertung angestrebt.
Projektlaufzeit Oktober 2023 bis September 2025.

 

Fortsetzung des Kooperationsprojektes "Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für das Sprachförderkonzept 'Deutsch für den Schulstart'"
Die große Zahl an Kindern mit Deutsch als Zweitsprache, die mit noch nicht ausreichenden Deutschkenntnissen für einen erfolgreichen Schulbesuch vor ihrer Einschulung in den hessischen Grundschulen zur Schulanmeldung kommen, stellt für die Schulen eine bedeutende Aufgabe dar. Diese Kinder verfügen häufig nicht über altersgemäße Fähigkeiten in den Bereichen sprachlicher Vorläuferfähigkeiten, Wortschatz, Grammatik oder beim Erzählen und Verstehen von Geschichten. Das kann den Schulbeginn und das schulische Lernen erheblich erschweren. Im Rahmen des schulischen Gesamtförderkonzepts sind für diese Kinder verbindlich die Vorlaufkurse im Jahr vor der Einschulung vorgesehen, damit durch diese gezielte Förderung der Bildungssprache alle Kinder mit hinreichenden Deutschkenntnissen in die Grundschule starten können. Die Qualifizierung von Lehrkräften, die Vorlaufkurse leiten, aber auch von Lehrkräften, die die Kinder in den ersten Grundschuljahren unterrichten sowie die Implementierung eines nachhaltigen landesweiten Netzwerks aus qualifizierten Ansprechpartnerinnen und -partnern zur DaZ-Förderung im Primar- und Elementarbereich nimmt in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle ein. Im Rahmen des Kooperationsprojekts soll ein nachhaltiges Qualifizierungsangebot für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weiterentwickelt und implementiert werden, das sowohl in Präsenz als auch im online-Format umsetzbar ist. Im Rahmen des Qualifizierungsangebots werden die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren dazu befähigt, Lehrkräfte, die Vorlaufkurse leiten oder Deutschförderung im Primarbereich durchführen, für die Umsetzung des Sprachförderkonzepts "Deutsch für den Schulstart" zu schulen und sie in ihrer Arbeit zu begleiten und zu beraten.
Gefördert durch das Hessische Kultusministerium. Projektlaufzeit bis Juni 2023.

 

„DfdS – digital“
Im Rahmen des Projektes „Deutsch für den Schulstart - digital“ wird die Digitalisierung von Sprachfördermaterialien für den Einsatz im Elementarbereich angestrebt. Ziel ist die Weiterentwicklung einer App, die Sprachförderkräften durch den Einbezug eines breiten Spektrums an digitalen Formaten (z.B. Animationen, Videosequenzen, Spiele, Bild- und Tonmaterial) einen pädagogischen und sprachdidaktischen Mehrwert bietet (u.a. Binnendifferenzierung, Vielfalt und Authentizität des Sprachangebots, Motivation). Das digitale Format soll den Förderkräften ermöglichen, Kinder entsprechend ihres Sprachstandes möglichst individuell und effektiv zu unterstützen sowie ihre Kompetenz im Umgang mit neuen Medien anzubahnen. Die Digitalisierung von Fördermaterialien bleibt im Projektzeitraum zunächst auf die sprachliche Domäne „Raum“ beschränkt (u.a. lokale Präpositionen, Lokaladverbien, Positions- und Positionierungsverben, Bewegungsartverben, komplexe Pfade). Räumliche Sprache ist sowohl in der Alltagskommunikation als auch im bildungssprachlichen Kontext allgegenwärtig und stellt zugleich besondere Herausforderungen an Lerner des Deutschen als Zweitsprache dar. Die entwickelten digitalen Formate sollen zu einem späteren Zeitpunkt aber auf weitere förderrelevante Bereiche übertragen werden (z.B. Morphologie, Wortschatz, Satzbau). Die im Vorfeld des Projekts durchgeführte Befragung zum Einsatz digitaler Medien in Schulen und Kindergärten liefert eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Sprachförder-App. Die dort erhobenen Anregungen der teilnehmenden Erzieherinnen und Lehrerinnen fließen in die Konzeption der Sprachförder-App ein. Zusätzlich soll die Praxistauglichkeit der App im Rahmen einer Erprobungsphase in Heidelberger Kindergärten überprüft werden. 

Am Donnerstag, den 23.06.2022, demonstrierte Christian Meyer, Mitarbeiter im Projekt Deutsch für den Schulstart-digital, im Rahmen eines Workshops die Nutzung des Sprachanalysetools AutoAna. Die automatische Sprachanalyse ist zur Sprachdiagnose bei Kindern im Vorschulalter mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache entwickelt worden. AutoAna stellt für verschriftlichte Äußerungen Annotationen mit linguistischen Kategorien und Analysen zu linguistischen Merkmalen bereit, die für die Sprachdiagnose verwendet werden. Im Workshop wurden die (über eine Graphikoberfläche verfügbaren) Funktionen von AutoAna demonstriert und erläutert: Es wurde thematisiert, wie AutoAna für Untersuchungen zum Spracherwerb genutzt werden kann und welche neuen Möglichkeiten hierzu mögliche Erweiterungen der AutoAna bringen könnten.
Gefördert von der Elke und Reimann-Dubbers Stiftung. Projektlaufzeit bis 10.2021.

 

Kooperationsprojekt "Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für das Sprachförderkonzept Deutsch für den Schulstart"
Das Kooperationsprojekt dient der Aus- und Fortbildung von Fachberater/innen für die kindliche Sprachförderung im Deutschen als Zweitsprache. Die so ausgebildeten Multiplikator/innen sollen pädagogische Fachkräfte in Fragen der Sprachdiagnostik und Sprachförderung beraten und unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse zum Erwerb des Deutschen als Zweitsprache fortbilden.
So soll ein Netzwerk aus DaZ-Berater/innen und Fortbilder/innen in Hessen etabliert werden. Dafür nehmen die Teilnehmer/innen über mehrere Monate an Fortbildungsangeboten teil, die das Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie ausbringt. Im Vordergrund der Fortbildung stehen die sprachdidaktischen Grundlagen des Sprachförderkonzeptes Deutsch für den Schulstart sowie weitere praxisrelevante Inhalte, die z.B. den Umgang mit Schülerinnen und Schülern ohne jegliche Deutschkenntnisse (Seiteneinsteiger) oder mit Schülerinnen und Schülern mit Verdacht auf eine Spezifische Sprachentwicklungsstörung betreffen. Anschließend werden die Teilnehmer/innen in ihrer Beratungspraxis begleitet.
Gefördert durch das Hessische Kultusministerium. Projektlaufzeit bis Oktober 2020.

 

Mehrsprachigkeit im Fachunterricht: Unterricht sprachbewusst und sprachförderlich gestalten (HeiEducation, PLACE)
Seit dem Sommersemester 2017 bietet die Heidelberg School of Education Studierenden und Lehrer/innen die Teilnahme an einer Zusatzqualifikation zum Themenschwerpunkt „Mehrsprachigkeit im Fachunterricht“ an. In Kooperation mit dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie erwerben die Teilnehmerinnen in drei aufeinander aufbauenden Modulen die notwendigen sprachwissenschaftlichen und sprachdidaktischen Kompetenzen, durch die sie ihren Fachunterricht sprachbewusst und sprachförderlich gestalten können. Sie werden somit in der Lage versetzt, auf der Basis des aktuellen Forschungsstands zum Erwerb des Deutschen als Zweitsprache sprachliche Schwierigkeiten bei der Vermittlung von Fachinhalten zu erkennen und darauf aufbauend ihre Schüler/innen gezielt zu unterstützen.
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektlaufzeit bis 2019.

 

DaZ-Textkompetenz am Übergang von der 4. zur 5. Klasse (TEKOM 4+5)
Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines empirisch begründeten Fortbildungskonzeptes zur Förderung bildungssprachlicher Textkompetenzen in sprachlich heterogenen Klassen
Im Rahmen des Kooperationsprojekts der Universitäten Heidelberg und Kassel und des Hessischen Kultusministeriums wird ein Fortbildungskonzept entwickelt, durchgeführt und evaluiert, das auf die Professionalisierung von Lehrkräften bei der Förderung bildungssprachlicher Schülerkompetenzen zielt. Von besonderem Interesse sind hier Lehrpersonen, die Schülerinnen und Schüler nicht-deutscher Herkunftssprache im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule in Regelklassen unterrichten (4. und 5. Jahrgangsstufe). Da die Bildungssprache ‚Deutsch‘ in dieser Phase eine verstärkt fachsprachliche Ausprägung mit Bezug auf unterschiedliche Sachtexte erfährt, stehen diese im Zentrum der Fortbildungsarbeit.
Der Fortbildung ist eine Bedarfsanalyse vorgeschaltet, die klären soll, mit welchen sprachlichen Schwierigkeiten die Lehrkräfte bei der Vermittlung sachtextbezogener Fähigkeiten und Fertigkeiten in sprachlich heterogenen Klassen konfrontiert sind. Die daraufhin konzipierten und erprobten DaZ-Fortbildungsmodule werden längsschnittlich auf ihre Wirksamkeit überprüft. Dabei stehen Aspekte der Lehrerprofessionalität im Vordergrund, von denen man annehmen kann, dass sie einen Einfluss auf das Lernen von Schülerinnen und Schüler haben.
Gefördert durch das Hessische Kultusministerium. Projektlaufzeit bis 12.2019.

 

Sommerschule Bruchsal (2019) mit Schwerpunkt „Sprache“
Im August und September 2019 wird an der Konrad-Adenauer-Schule in Bruchsal eine dreiwöchige Sommerschule mit Themenschwerpunkt „Sprache“ ausgerichtet. Die Sommerschule richtet sich an lernschwache deutsche Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund (u.a. Flüchtlingskinder) im Alter zwischen 6 und 9 Jahren. Das Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie verantwortet die didaktische Konzeption und Umsetzung des Förderangebots, in dessen Zentrum die spielerische Vermittlung von sprachlichen Fähigkeiten stehen wird, die für die Bewältigung schulischer Anforderungen relevant sind. In Geschichten, Liedern, Reimen und einer Vielfalt an Spielen erleben die Kinder sprachliche Modelle, die sie aufgreifen und durch häufiges Anwenden dauerhaft im Gedächtnis behalten können. Den feierlichen Abschluss der Ferienschule bildet ein musikalischer Abend, in dessen Rahmen die Kinder einstudierten Lieder zur Aufführung bringen.
Gefördert durch KIWANIS und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Projektlaufzeit April-September 2019.

 

Entwicklung von Lehrkonzepten im Bereich Deutsch als Zweitsprache für die Heidelberger Lehrerbildung (HeiEducation, PLACE)
heiEDUCATION ist ein gemeinsames Projekt der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Ziel der Kooperation ist es, Heidelberg zu einem Ort exzellenter Lehrerbildung auszubauen, an dem alle lokalen und regionalen Partner der Lehrerbildung nachhaltig in enger Kooperation zusammenwirken.
Teil des Projektes ist die Umsetzung einer vertieften Kooperationsstruktur zwischen Pädagogischer Hochschule und Universität Heidelberg zur Aufnahme von Studienangeboten im Bereich Deutsch als Zweitsprache in den zukünftigen Master of Education: 1. DaZ-Modul (bereits bewilligt) und 2. DaZ-Vertiefung als Studienschwerpunkt bzw. Erweiterungsfach (angestrebt).
Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektlaufzeit bis 12.2018.

 

Sprachstandsermittlung bei Kindern mit Migrationshintergrund
(in Kooperation von  LMU, Universität des Saarlandes, Universität Basel und Universität Heidelberg)

Im Rahmen des Projektes wird ein kindgerechtes adaptives Verfahren der Sprachstandserhebung in einer computerbasierten multimedialen Umgebung entwickelt und validiert. Obwohl in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland zahlreiche Instrumente zur Diagnose der sprachlichen Kompetenzen von Vorschulkindern entwickelt wurden, liegt den bestehenden Verfahren eine reduktionistische Betrachtung von Sprachkompetenz (normorientiert) und Spracherwerb (als starre und sequenzielle Entwicklung) zugrunde. Im Rahmen dieses Projektes wird die normative Frage  hingegen durch eine offenere, kommunikativ ausgerichtete Perspektive auf Sprachkompetenz ersetzt. Als Vergleichsbasis dient die Erfassung des Sprachgebrauchs von Vorschulkindern in natürlichen Kommunikationssituationen, die dann zur Bestimmung des Sprachstandes von ein- und mehrsprachig aufwachsenden Kindern verwendet wird. Um die Diagnosesituation für die Kinder so wenig beeinträchtigend wie möglich zu gestalten, gleichzeitig aber eine testökonomische Umgebung zu schaffen, wird im Rahmen dieses Projektes eine e-basierte spielerische Pilot-Plattform nach modernen Prinzipien des Serious-Games-Ansatzes (aufgaben- und handlungsorientiertes Lernen) entwickelt.
Gefördert durch die Daimler und Benz-Stiftung. Projektlaufzeit bis 11.2018.

 

Langzeitstudie zum Erwerb des Deutschen als Zweitsprache durch Seiteneinsteiger (Erwerbsbeginn 6-8 Jahre) - Junior-Professorenprogramm
Forschungsthema ist eine Langzeitstudie, mit der der Erwerb des Deutschen als Zweitsprache durch sogenannte Seiteneinsteiger untersucht werden soll. Im Mittelpunkt stehen Zuwandererkinder, die im Alter von sechs bis acht Jahren ohne Vorkenntnisse des Deutschen in eine Vorbereitungsklasse einer Grundschule eingeschult und sprachlich gefördert werden. Über einen Zeitraum von einem Jahr werden die Erwerbsverläufe dieser Kinder engmaschig erfasst. Die erwarteten Ergebnisse bezüglich der kindlichen Sprachlernstrategien und -sequenzen sind nicht nur aus erwerbstheoretischer Sicht relevant, sondern liefern auch einen anwendungsnahen Referenzpunkt bezüglich der erwartbaren Lernschritte bei Kindern unter vergleichbaren Erwerbsbedingungen. Gefördert durch das Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg. Projektlaufzeit bis 11.2017.

 

Sprachförderung im Elementar- und Primarbereich: Deutsch für den Schulstart
Mehrsprachige Kinder und Kinder mit Deutsch als Muttersprache verfügen bei der Einschulung häufig nicht über altersgemäße Fähigkeiten in Wortschatz, Grammatik oder beim Erzählen und Verstehen von Geschichten. Das erschwert ihnen den Schulbeginn und das schulische Lernen erheblich.
Im Rahmen des Sprachförderkonzeptes Deutsch für den Schulstart werden didaktische Vermittlungsansätze entwickelt und erprobt, die das Lernpotenzial dieser Kinder unterstützen sollen. Unser kindgemäßes Konzept basiert auf fundierten Erkenntnissen der angewandten Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik und setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen:
•         Sprachstandserhebung – zur Feststellung des kindlichen Entwicklungstandes
•         Fördermaterial – zur systematischen Förderung sprachlicher und schulbezogener Fähigkeiten
•         Schulungen – zum reflektierten Einsatz des Fördermaterials in der Praxis
Gefördert durch die Günter-Reimann-Dubbers-Stiftung sowie die Dürr-Stiftung (Hamburg).