
Die sprachwissenschaftliche Forschung am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie hat ihre Schwerpunkte in der kognitiv orientierten Sprachtypologie, der Psycholinguistik und der Spracherwerbsforschung. Die Forschung ist interdisziplinär ausgerichtet, Zusammenarbeit besteht einerseits mit unterschiedlichen Philologien, der Übersetzungswissenschaft (insbesondere im Rahmen des Iberoamerika-Zentrums IAZ) und der Computerlinguistik, andererseits mit der Psychologie, der Medizin und der Physik. Forschungsergebnisse werden in die Lehre einbezogen, in Verbindung mit aktuellen Forschungsprojekten laufen eine Reihe von Master- und Dissertationsprojekten. Studentische Mitarbeit ist über Praktika und Hilfskraftstellen möglich. Auf studentische Initiative wurde eine Forschungsgruppe mit psycholinguistischer Ausrichtung gegründet, das HULClab (Heidelberg University Language and Cognition Lab), in der jede*r Interessierte zur Mitarbeit eingeladen ist.
Derzeit werden Forschungsprojekte zu folgenden Themen durchgeführt:
- Kognitiv orientierte, typologische Forschung: Analyse von Raum- und Zeitkonzepten und deren sprachspezifischen Ausdrucksformen sowie von Informationsstrukturen auf Satz- und Textebene; Datengrundlage: größere Corpora gesprochener Sprache zu germanischen, romanischen, slawischen Sprachen; besondere Projekte zum Sprachvergleich des Deutschen mit dem Japanischen und dem Arabischen.
- Psycholinguistische Forschung im Bereich Sprachverstehen: Leseforschung, experimentelle Sprachverstehensforschung in Verbindung mit Untersuchungen zur visuellen Aufmerksamkeit, auditive Wahrnehmung im Sprachvergleich.
- Spracherwerbsforschung: Zweitspracherwerbsforschung insbesondere bei sehr fortgeschrittener L2-Kompetenz, Schwerpunkt auf Fragen des Zusammenhangs zwischen kognitiven Strukturen und Prozessen und einzelsprachlichen Strukturen. Kindlicher Zweitspracherwerb, Entwicklung von Förderkonzeptionen und Materialien
- Psycholinguistische Forschung im Bereich Sprachproduktion: Empirische Untersuchungen zu sprachspezifischen Ausprägungen von Raum- und Zeitkonzepten, generell zu Prozessen der Perspektivierung im Rahmen mündlicher Sprachproduktion, Einsatz experimenteller Methoden wie Blickbewegungsmessung (eye-tracking, siehe Foto), Reaktionszeitmessung, MEG und EEG.